Braunschweig. Wie steht es eigentlich um Europa? In Vorbereitung auf die Europawahl 2024 fand im TRAFO Hub eine Diskussionsrunde statt, die auf diese Frage einging und auf die Bedeutung der Wahl am 9. Juni aufmerksam machte. Für die politische Diskussion und eine Live-Interviewsequenz konnten die Veranstalter*innen, der AWO-Bezirksverband Braunschweig, der TRAFO Hub sowie die Braunschweiger Zeitung, den ehemaligen Bundesminister Sigmar Gabriel gewinnen. An der Gesprächsrunde auf dem Podium nahmen zudem die Politologin Luise Quaritsch und Rifat Fersahoglu-Weber, Vorstandsvorsitzender des AWO-Bezirksverbandes, teil.

Wie wichtig die Europäische Union für den Frieden, die Gesundheit und Sicherheit der Menschen ist, wie die EU funktioniert und warum Bürger*innen zur Wahl gehen sollten, gehörte zu den entscheidenden Themen der Veranstaltung. Da erstmalig das Wahlalter auf 16 Jahre gesenkt wurde, sollte das Format vor allem junge Menschen ansprechen. So waren auch Schüler*innen des zwölften Jahrgangs der Sally-Perel-Gesamtschule in die Gesprächsrunde eingebunden und konnten sich mit ihren Fragen in die Diskussion einbringen. „Es ist wichtig über die anstehenden EU-Parlamentswahlen zu informieren und mit den Menschen ins Gespräch kommen“, betonte Julia Schur, Mitglied im Arbeitskreis Europa des AWO-Bundesverbandes.

Die Moderator*innen Lukas Mauri und Christina Wicke von der Braunschweiger Zeitung stiegen mit dem ehemaligen Außenminister Sigmar Gabriel aber zunächst in die Live-Version des Podcasts „5NACH5“ ein. Gabriel lieferte den Zuhörer*innen viele Hintergründe zu Europa, der Entwicklung und den Errungenschaften der Europäischen Union. Die Union sei ein unfassbar großartiges Projekt, weil es zeige, was Menschen schaffen könnten, wenn sie wollten. In weniger als einer Generation sei es gelungen, von Hass und Feindschaft zu Freundschaft zu gelangen. Errungenschaften wie Pressefreiheit, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie müssten unbedingt erhalten bleiben, betonte er während des Interviews.

Bei der anschließenden Diskussion sagte Luise Quaritsch einen Rechtsruck im EU-Parlament voraus. In der Folge gäbe es weniger Handlungsspielraum für die proeuropäischen Kräfte im Parlament. Rifat Fersahoglu-Weber wies u. a. darauf hin, dass vor allem in den Bereichen Migrations- und Sozialpolitik mit schärferen Debatten zu rechnen sei. „Europa ist wichtig und ein Friedens- und Wohlstandsprojekt, welches wir mit der Wahl demokratischer Parteien unterstützen müssen!“ Auf jede*n komme es an, appellierte der Vorstandsvorsitzende des AWO-Bezirksverbandes Braunschweig.

Die Sonderfolge „Sigmar Gabriel erklärt uns Europa“ des Podcast „5NACH5“ können Sie hier hören.